TiPi ( „Technik zur Identifizierung unbewusster Ängste auf Körperebene“; frz. „Technique d`identification sensorielle des peurs inconscientes“) ist eine einfache, sehr wirksame körperorientierte Technik, mit der sich Ängste, emotionale Blockaden, Hemmungen, Stressreaktionen sowie emotionale Überreaktionen in konkreten Alltagssituationen dauerhaft und schnell auflösen lassen. Sie wurde Ende der 90er Jahre von Didier Goudot und Luc Nicon in Frankreich entwickelt.

Seit 2017 haben sich die Ausbilder für TiPi-Coaches unter dem Dach des „International Institut for Emotional Health“ in San Francisco zusammengeschlossen. Sie entwickeln TiPi im deutschen Sprachraum unter dem neuen Begriff ERES weiter.

TiPi ist leicht erlernbar und kann auch selbstständig im Alltag angewendet werden.
Auf längere Sicht entsteht dadurch eine größere innere Gelassenheit.
Die Anwendung ersetzt allerdings keine Therapie oder notwenigen Arztbesuch.

Wie wirkt TiPi?
Jeder Mensch besitzt eine natürliche innere Regulierungsfunktion, um selbst heftige, unangenehme emotionale Erlebnisse zu verarbeiten. Diese Regulierung kann durch frühere, als existenziell bedrohlich erlebte und nicht verarbeitete Erfahrungen blockiert sein (traumatisierende Ereignisse).

Dadurch bleiben unbewusste Ängste bestehen, die sich als wiederkehrende heftige Emotionen oder Reaktionen in normalen Alltagssituationen zeigen, z.B. durch Wutausbrüche, Schuldgefühle, Angst oder Panik. Diese Emotionen können so stark und unvermittelt auftreten, dass sie nicht bewusst kontrollierbar sind. Wir können dann nicht mehr angemessen reagieren – unsere normale Handlungsfreiheit ist in diesen Momenten eingeschränkt. 

Unbewusste Ängste sind im Körpergedächtnis gespeichert und werden in einer auslösenden Situation als Körperempfindung wieder wahrnehmbar. TiPi ermöglicht durch die Hinwendung zu den Körperempfindungen, sich mit dem Körpergedächtnis zu verbinden. Über das gegenwärtige Wiedererleben der gespeicherten Körperempfindungen gelangen wir direkt zum Ursprung unserer unbewussten Ängste. Ein emotionales Problem kann sich auf diese Weise dauerhaft auflösen – es muss nicht noch einmal emotional durchlebt oder mit dem Verstand ergründet werden.

Als Voraussetzung für TiPi benötigst du lediglich eine konkrete Alltagssituation, in der das emotionale Problem auftritt. Wenn du den auslösenden Moment in der Situation noch einmal kurz erlebst und dann der Wahrnehmung deiner aktuellen Körperempfindungen folgst, stellt sich in der Regel nach kurzer Zeit eine Beruhigung ein.

Luc Nicon stellte in seinen Studien fest, dass die meisten in der TiPi-Sitzung beschriebenen Körperwahrnehmungen der Probanden mit real erlebten pränatalen (vorgeburtlichen) Ereignissen oder Geburtserlebnissen in Verbindung gebracht werden konnten.

Buchtipp:
Luc Nicon, „Natürlich angstbefreit; Unseren Körper spüren: Ängste und Blockaden selbst dauerhaft auflösen“,
Arbor Verlag, Freiburg 2015

Weitere Informationen zu TiPi/ ERES:
http://www.tipi-coaching.com